Erschienen in:
01.11.2015 | Leitthema
Konservative Behandlung der idiopathischen Skoliose
Beeinflussung der Rumpfasymmetrie mit Cheneau-Korsettarchetypen
verfasst von:
Dr. J. Matussek, E. Dingeldey, A. Benditz, G. Rezai, K. Nahr
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Konstante Abweichungen der Wirbelsäule aus der Symmetrieebene des aufrechten Ganges, zumeist nach bestimmten Mustern, bezeichnet man als Skoliose. Die Vertikalisierung des wachsenden Kindes stellt hohe Anforderungen an zentralnervöse Steuerungsmechanismen, um den Rumpf in allen Bewegungssituationen in der Symmetrie zu halten.
Methoden
Ein frühzeitiger Eingriff in diese Störung mit physiotherapeutischen, sportfördernden sowie derotierenden orthetischen Maßnahmen kann eine rasche Verkrümmungsprogredienz, besonders in den Wachstumsphasen, bremsen und umkehren. Hierzu ist es wichtig, Skoliosen durch engmaschige Kontrollen leitliniengerecht zu identifizieren. Die Spiegelung der verschobenen Körpervolumina genau in die entgegengesetzte Richtung der Symmetrieachse mithilfe moderner Korsette erlaubt einen günstigen Einfluss auf die Wachstumsdynamik des Rumpfes. Klassische bildgebende Maßnahmen wie das Röntgen werden zunehmend durch Körperoberflächenvermessung und die instrumentierte Bewegungsanalyse ergänzt und verbessern das Verständnis der dynamischen Prozesse. Spezifische Krankengymnastik, genauso wie die Förderung der motorischen Intelligenz durch Sport unterstützen diese Maßnahme.