Erschienen in:
01.01.2004 | Leitthema
Kyphoplastik im konventionellen und halboffenen Verfahren
verfasst von:
Dr. B. M. Boszczyk, M. Bierschneider, S. Hauck, J. Vastmans, M. Potulski, R. Beisse, B. Robert, H. Jaksche
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Die Kyphoplastie ist ein neuer Therapieansatz, der für die minimal-invasive Augmentation osteoporotischer Wirbelfrakturen entwickelt wurde. Im Gegensatz zur Vertebroplastie erlaubt die Technik der Kyphoplastie eine vom Frakturalter abhängige Reposition durch druckkontrollierte Füllung eines transpedikulär in die Spongiosa des frakturierten Wirbelkörpers eingebrachten Ballons. Zur Retention wird die nach Ballonentfernung verbleibende Kaverne mit hochviskösem Augmentationsmaterial aufgefüllt. Die dabei erreichte niedrige Rate an ernsten Komplikationen, wie beispielsweise ein intraspinaler Materialaustritt, rechtfertigt den Versuch einer Indikationserweiterung auf spezielle traumatische Frakturtypen und neoplastische Wirbeleinbrüche durch osteolytische Metastasen. Neben den Indikationen für die konventionellen perkutanen Zugänge, erlaubt der „halboffene“ mikrochirurgische Zugang die Anwendung der Kyphoplastietechnik auch bei komplexeren Wirbelkörperfrakturen mit Komprimierung der neuralen Strukturen.
Die operativen Techniken der Kyphoplastie führen über eine schnell einsetzende Schmerzreduktion zur raschmöglichen Mobilisierung der Patienten durch die sofortige Stabilisierung des betroffenen Wirbelkörpers. Dennoch ist weiterhin ein interdisziplinäres Therapiekonzept gefordert, um neben der operativen Intervention die individuelle medikamentöse und rehabilitative Behandlung der Grunderkrankung zu optimieren.