Erschienen in:
13.01.2017 | Magnetresonanztomografie | Übersichten
„Left ventricular noncompaction“
Eigenständige Entität oder anatomisches Begleitphänomen?
verfasst von:
PD Dr. M. Luedde, Prof. Dr. N. Frey
Erschienen in:
Die Kardiologie
|
Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
„Left ventricular noncompaction“ (LVNC) wurde seit Längerem als eigenständige Form
der genetisch bedingten Kardiomyopathien gesehen, die durch eine Störung des embryonalen
Kompaktierungsprozesses des Herzens bedingt ist. Jüngste Beobachtungen haben diese
Definition infrage gestellt. Unter anderem wurden auch erworbene oder transiente Formen der
LVNC beobachtet. Zwei neue MRT-basierte Studien haben nun gezeigt, dass der Nachweis eines
Non-Compaction-Phänotyps nicht zwingend mit dem Auftreten einer Kardiomyopathie
übereinstimmen muss: Eine Studie von Weir-McCall et al. zeigte, dass auch bei einem
signifikanten Teil herzgesunder Patienten alle MRT-Kriterien für LVNC erfüllt sind. Eine
weitere Studie von Daniele Andreini et al. wies nach, dass das Ausmaß der
Trabekularisierung des LV nicht mit der Prognose von Kardiomyopathiepatienten korreliert. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass es einer neuen Definition des Krankheitsbildes LVNC bedarf, die nicht allein am Nachweis der Trabekularisierung des LV orientiert sein kann.