Erschienen in:
01.02.2015 | Operative Techniken
Defektrekonstruktion in der Knieendoprothetik mit Wedges und Blöcken
verfasst von:
PD Dr. R. Hube, T. Pfitzner, P. von Roth, H.O. Mayr
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Operationsziel
Rekonstruktion der Gelenkline in der Primär- und Revisionsendoprothetik des Kniegelenks mit Rekonstruktion gelenknaher Knochendefekte mittels metallischer Blöcke und modularer Implantate.
Indikationen
Primär- und Revisionsendoprothetik des Kniegelenks mit gelenknahen Knochendefekten (AORI Typ II, nach der Klassifikation des Anderson Orthopaedic Research Instituts).
Kontraindikationen
Knochendefekte mit kompletter Destruktion der Metaphyse.
Operationstechnik
Die Implantation der Endoprothese erfolgt in 3 aufeinanderfolgenden Schritten: Zuerst wird die Tibiakomponente in korrekter Höhe und Rotation positioniert. Der zweite Schritt umfasst die Festlegung der hinteren Gelenklinie durch die Größenbestimmung der Femurkomponente in Flexion des Kniegelenks bei korrekter Rotation. Im dritten Schritt wird die distale Gelenklinie durch die Positionierung der Femurkomponente bestimmt. Die Festlegung der Gelenklinie erfolgt unabhängig von den jeweiligen Knochendefekten. Diese werden nachfolgend nach Anfrischung des Knochens mit metallischen Augmenten aufgefüllt.
Weiterbehandlung
Mobilisierung mit schmerzorientierter Vollbelastung der operierten Extremität und Freigabe der Beweglichkeit abhängig von Weichteil- und knöcherner Situation.
Ergebnisse
In einer prospektiven Studie wurden 132 Primär- und Revisionseingriffe bei 76 Frauen und 56 Männern in einem Durchschnittsalter von 72,4 Jahren (Spanne 49–93 Jahre) unter Nutzung von metallischen Augmenten prä- und postoperativ nach durchschnittlich 74 Monaten (Spanne 38–105 Monate) klinisch und radiologisch nachuntersucht. Bei der klinischen Untersuchung wurde der funktionelle Knee Society Score verwendet. Der präoperative Wert von 46,3 (Spanne 31–65) konnte auf 82,5 (Spanne 61–96) verbessert werden. Radiologisch zeigten 12,1 % Lysesäume im Bereich des Augments keine klinischen Lockerungszeichen. Revisionen aufgrund aseptischer Lockerungen wurden nicht durchgeführt. Die Gelenklinie wurde in 84,8 % rekonstruiert.