Erschienen in:
16.10.2015 | Operative Techniken
Osteosynthese und Pfannenwechsel bei periprothetischer Azetabulumfraktur über einen Kocher-Langenbeck-Zugang
verfasst von:
PD Dr. P. Schwabe, S. Märdian, C. Perka, K.-D. Schaser
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Wiederherstellung eines stabilen Pfannenlagers für Verankerung einer Wechselkomponente durch Stabilisierung des dorsalen Pfeilers.
Indikation
Dislozierte/nichtdislozierte periprothetische Azetabulumfrakturen mit Beteiligung des hinteren Pfeilers. Instabilität der Pfannenkomponente bei ausreichender Knochenqualität.
Kontraindikationen
Periprothetische Azetabulumfrakturen mit unzureichender Knochenqualität. Ausgedehnte periazetabuläre Defekte ohne Verankerungsmöglichkeit. Isolierte periprothetische Frakturen des vorderen Pfeilers. Septische Lockerung.
Operationstechnik
Dorsaler Zugang zur Hüfte. Luxation der Hüftprothese und Explantation der Pfanne. Reposition des hinteren Pfeilers über Doppelplattenosteosynthese. Verankern der Revisionspfanne in rekonstruiertes Azetabulum, Reposition der Hüftprothese.
Weiterbehandlung
Frühzeitige Mobilisation, Teilbelastung der Extremität für 12 Wochen. Thrombembolieprophylaxe. Klinische und radiologische Kontrolle.
Ergebnisse
17 Patienten mit periprothetischer Azetabulumfraktur, 9 nach Primär-, 8 nach Revisionseingriff, davon 1 Patientin mit Hemiendoprothese; 12 mit traumatischer Genese, 5 spontan; 7 vordere Pfeiler-, 5 Quer-, 4 hintere Pfeiler- und 1 Zwei-Pfeiler-Fraktur nach Hemiendoprothese; 5 Typ-1- und 12 Typ-2-Frakturen. Eingesetzt wurden bei 10/17 Patienten 3 Abstützringe, 2 Sockel-, 1 Wechselpfanne, 1 Cup-Cage-Konstrukt, 1 ventrale Plattenosteosynthese, 1 dorsale Doppelplattenosteosynthesen, davon 1-mal mit simultanem Pfannenwechsel (Harris-Hip-Score: 78 Punkte nach 10 Monaten). Radiologische Kontrolle bei 10 Patienten: je eine Konsolidierung der Fraktur ohne Dislokation und eine fest verankerte Pfannenkomponente. Kein Revisionseingriff im Beobachtungszeitraum, 2-mal Prothesenluxation, 1-mal transiente Fußheberschwäche.