Erschienen in:
01.11.2012 | Originalien
Die technischen und methodischen Entwicklungen der Radioonkologie aus ärztlicher Sicht
verfasst von:
Prof. Dr. N. Willich
Erschienen in:
Strahlentherapie und Onkologie
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Sonderheft 3/2012
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Zusammenfassung
Technische und methodische Entwicklungen der letzten 40 Jahre haben das Gesicht der Radioonkologie wesentlich verändert. Moderne bildgebende Verfahren, wie Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRI), Positronenemissionstomographie (PET) und Ultraschall haben nicht nur die Erkennbarkeit von Tumoren verbessert, sondern fanden auch Eingang in die computerisierte Bestrahlungsplanung. Die Megavoltbestrahlung mit Photonen und Elektronen aus Beschleunigern mit großen und kleinen Bestrahlungsfeldern, mit Fluenz(Intensitäts)modulation (IMRT), bildgeführter Strahlentherapie (IGRT), stereotaktischer Radiotherapie und Radiochirurgie, intraoperativer Strahlentherapie (IORT) sowie die moderne Brachytherapie im ferngesteuerten Afterloading-Verfahren haben zunehmend Methoden für immer präzisere Strahlenapplikationen bis hin zur Hochpräzisionsbestrahlung zur Verfügung gestellt. Hadronentherapie hat dabei ein weiteres Entwicklungspotential. Die Radioonkologie ist mit diesen Methoden an der Hälfte aller Kurationen beteiligt und hat ein hohes Potenzial in der palliativen Therapie. Die moderne Strahlentherapie ist heute interdisziplinär und berücksichtigt zunehmend Interaktionen mit neuen Medikamenten sowie differenzierten operativen Methoden. Daher besteht ein umfassender Evaluationsbedarf der neuen Methoden wie auch ein hoher Bedarf an translationaler Forschung auf den Gebieten der Tumor- und Normalgewebsbiologie sowie der medizinischen Physik und Technik.