Erschienen in:
01.11.2005 | Originalien und Übersichtsarbeiten
Wie steht es um die Hygiene beim Endoskopieren?
Ergebnisse der infektionshygienischen Überwachung der Endoskopie-Einrichtungen in Frankfurt am Main, 2003 und 2004
verfasst von:
PD Dr. U. Heudorf, H. Hofmann, G. Kutzke, U. Otto, M. Exner
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 11/2005
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Endoskopische Untersuchungen sind ein wichtiger Teil der modernen medizinischen Diagnostik und Therapie. Diese invasiven Methoden sind bei mangelhafter Aufbereitung jedoch mit einem Infektionsrisiko verbunden. Vor diesem Hintergrund hat das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main in seinem Zuständigkeitsgebiet im Jahr 2003 alle Einrichtungen (15 Krankenhäuser, 23 Arztpraxen), die mit flexiblen Endoskopen Untersuchungen durchführen, im Hinblick auf die Einhaltung der Infektionshygiene begangen. Die Beobachtungen wurden mit einer standardisierten Checkliste erfasst. Mängel im Hygieneregime wurden protokolliert und auf deren Beseitigung hingewirkt. Die Rückmeldungen der Einrichtungen wurden ausgewertet. 2004 fand eine Nacherhebung statt, z. T. schriftlich, ggf. auch durch Begehungen vor Ort. Die Nacherhebung bezog sich auf 14 Krankenhäuser und 20 Arztpraxen, nachdem inzwischen ein kleines Krankenhaus geschlossen war und 3 Praxen keine Endoskopien mehr durchführten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Empfehlungen der RKI-Richtlinie in den Krankenhäusern weitgehend umgesetzt wurden. In den Praxen waren bis 2004 trotz unveränderter räumlicher Gegebenheiten insgesamt erhebliche Verbesserungen zu verzeichnen (Daten von 2003 in Klammern): jetzt wurden in 90% der Praxen die Endoskope sachgerecht gelagert (2003: 52%) und die Optikspülflasche ordnungsgerecht aufbereitet (2003: 74%) und mit sterilem Wasser befüllt (2003: 52%). Überall dort, wo es nötig war, war ein Ultraschallbad angeschafft worden (2003: 26%). Die Sterilisation von Zusatzinstrumentarium war in allen Praxen sichergestellt (2003: 57%) — 5 der kleineren Praxen hatten die Aufbereitung des Zusatzinstrumentariums fremd vergeben bzw. verwendeten Einmalmaterial. In allen Praxen war die mikrobiologische Testung der Endoskope durchgeführt worden (2003: 56%). Im Jahr 2004 waren die allermeisten Mängel, die sich im Jahr 2003 gezeigt hatten, beseitigt und die notwendigen mikrobiologischen Kontrollen zur Ergebnisqualität durchgeführt. Dies unterstreicht die Effizienz der Beratung und der infektionshygienischen Überwachung durch das Gesundheitsamt, die sich nicht allein auf die Überprüfung der übermittelten mikrobiologischen Testergebnisse sondern auch auf die Erfassung der gesamten Struktur- und Prozessqualität in den Einrichtungen erstrecken und dabei nicht nur die Endoskope selbst sondern auch das Zubehör und das Zusatzinstrumentarium berücksichtigen sollte.