Erschienen in:
01.08.2009 | Originalien und Übersichten
Influenzapandemie: Würde das Krankenhauspersonal zur Arbeit kommen?
Eine Analyse der Bereitschaft und Möglichkeit der Weiterarbeit
verfasst von:
Dr. S. Wicker, H. Rabenau, R. Gottschalk
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2009
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Zusammenfassung
Im Falle einer Influenzapandemie kämen enorme Arbeitsanforderungen auf die Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu. Die eigene Infektionsgefährdung für die Beschäftigen ist aufgrund ihrer Tätigkeit erhöht. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die Mitarbeiter des Gesundheitswesens zur Arbeit kommen würden. Um diese zu beantworten, wurde eine anonyme, freiwillige Fragebogenerhebung im Rahmen der saisonalen Influenzaimpfung bei Beschäftigten eines deutschen Universitätsklinikums durchgeführt. Insgesamt 36,2% der Befragten gaben an, das sie im Falle einer potenziellen Influenzapandemie nicht zur Arbeit kommen würden. Als wichtigste Schutzmaßnahme wurde die Bereitstellung von angemessener persönlicher Schutzausrüstung – zum Beispiel adäquater Mundschutz (88,2%) – genannt. Das Vertrauen der Mitarbeiter in die Politik, in das öffentliche Gesundheitswesen sowie in den Arbeitgeber wurde insgesamt als unzureichend beurteilt, wobei die Politik am schlechtesten abschnitt. Pandemiepläne sollten daher sowohl den Anteil der erkrankten Mitarbeiter als auch der Mitarbeiter berücksichtigen, die aufgrund persönlicher Ängste sowie privater Verpflichtungen nicht zur Arbeit kommen würden. Entsprechende Schutzmaßnahmen sollten bereits in der präpandemische Phase geklärt und kommuniziert werden, um so das Vertrauen der Mitarbeiter, dass für sie im Pandemiefall alles getan werden würde, zu stärken.