Erschienen in:
01.07.2010 | Leitthema
Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen
Die weltweite Situation
verfasst von:
Prof. Dr. I. Pigeot, C. Buck, D. Herrmann, W. Ahrens
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ist weltweit deutlich angestiegen. Dabei ist eine Zunahme der Adipositasprävalenz nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern zu beobachten. Die Publikationen zur Prävalenz von Übergewicht und Adipositas beziehen sich jedoch auf jeweils unterschiedliche Altersgruppen, uneinheitliche Erhebungsmethoden und Daten, die in verschiedenen Zeiträumen erhoben wurden. Zudem werden unterschiedliche Referenzsysteme zur Klassifikation von Übergewicht und Adipositas eingesetzt, was einen weltweiten Vergleich zusätzlich erschwert. Im vorliegenden Beitrag werden diese Probleme genauer erörtert und verschiedene Referenzsysteme vorgestellt sowie deren Auswirkung auf die Einstufung von Übergewicht und Adipositas und somit auf die Prävalenzabschätzung illustriert. Abschließend werden auf Basis der zur Verfügung stehenden weltweiten Daten Karten zur Verteilung der Übergewichts- und Adipositasprävalenz bei Kindern und Jugendlichen erstellt und kritisch diskutiert. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass diese Daten unter Einhaltung der bestmöglichen Qualitätsstandards erhoben wurden, beeinträchtigt das Fehlen eines standardisierten Studienprotokolls die Vergleichbarkeit der Daten zwischen den Ländern. Offensichtliche Einschränkungen ergeben sich diesbezüglich durch die Verwendung verschiedener Referenzsysteme, variierender Stichprobenpläne und unterschiedlicher Altersgruppen. Weniger offensichtliche Limitationen resultieren beispielsweise aus den verschiedenen Verfahren zur Messung anthropometrischer Parameter bis hin zu der Tatsache, dass zum Teil Gewicht und Größe nicht gemessen, sondern lediglich abgefragt werden.