Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Die weltweite Ausbreitung von Bettwanzen stellt auch in Deutschland ein Problem dar
verfasst von:
Dr. C. Kuhn, A. Vander Pan
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Weltweit mehren sich die Berichte über die Ausbreitung der Bettwanzen Cimex lectularius und C. hemipterus (in Australien). Unabhängig von den hygienischen Bedingungen sind die Insekten insbesondere in Hotels und Hostels sowie in anderen Ferienunterkünften, Gesundheitseinrichtungen, Transportmitteln und im Gebrauchtwarenhandel zu finden und breiten sich von dort in Privathaushalte aus. Ein Bettwanzenbefall kann durchaus gesundheitliche Auswirkungen haben und stellt für die Betroffenen eine starke Belastung dar. Bei der weltweiten Ausbreitung der Insekten scheint es sich um ein multifaktorielles Geschehen zu handeln, dessen Ursachen kontrovers diskutiert werden. Diese werden u. a. in einer Zunahme der internationalen Reisetätigkeit und des Gebrauchtwarenhandels gesucht. Eine entscheidende Rolle könnten die eingeschränkte Verfügbarkeit wirksamer Insektizide mit Langzeitwirkung und die Entwicklung von Resistenzen gegen die verfügbaren Wirkstoffe spielen. Mangels offizieller Daten ist eine Quantifizierung des Auftretens von Bettwanzen in Deutschland nicht möglich, aber Schädlingsbekämpfer und öffentliche Behörden berichten von zunehmenden Fallzahlen und Problemen bei der Bekämpfung. Letztere scheinen hier – wie auch in anderen Ländern – u. a. durch die Ausbildung von Wirkstoffresistenzen (insbesondere Pyrethroide) bedingt zu sein. Vor diesem Hintergrund ist die Prävention und damit die Aufklärung der Bevölkerung über die Lebensweise und Ausbreitungswege der Insekten von entscheidender Bedeutung, um ihrer Ausbreitung entgegenwirken zu können.