Erschienen in:
01.06.2003 | Übersicht
Auswirkungen der Hörforschung auf die klinische Arbeit
verfasst von:
Prof. Dr. I. Sziklai, T. Tóth, U. Zimmermann
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2003
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Zusammenfassung
Die neuere Forschung zeigt, dass nur die inneren Haarzellen Informationen an das Gehirn weiterleiten. Die äußeren Haarzellen dienen als aktive Verstärker und stimulieren so die inneren Haarzellen. Die Elektromotilität der äußeren Haarzelle ist sehr vulnerabel. Wenn sie fehlt, kommt es zum sensorineuronalen Hörverlust. Einen blockierenden Einfluss auf die Steuerung der Elektromotilität könnten Substanzen haben, die um die Chloridbindungsstelle von dem Motorprotein Prestin kompetitieren, z. B. Salicylat.
Andererseits könnte die Kontrolle des intrazellulären Ca2+-Spiegels und der intrazellulären Ionenzusammensetzung der äußeren Haarzelle vor einer Schädigung ihrer elektromotilen Eigenschaften durch schädliche Substanzen (ototoxische Arzneimittel) und Mechanismen (Lärmexposition) schützen, die ansonsten einen irreversiblen sensorineuronalen Hörverlust verursachen. Denn ein Anstieg des intrazellulären Ca2+-Spiegels aktiviert phosphorylierende Enzyme, was zur Verminderung der Steifigkeit der äußeren Haarzelle und so zur Zunahme der Elektromotilität führt.