Erschienen in:
01.01.2007 | Schwerpunkt: Lebertumoren
Kolorektale Leberfiliae
Neoadjuvante Chemotherapie aus internistischer und chirurgischer Sicht
verfasst von:
PD Dr. Anke C. Reinacher-Schick, W.O. Bechstein
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Kolorektale Lebermetastasen werden bei 15–20% der Patienten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose und bei weiteren 20–30% der Patienten im weiteren Verlauf diagnostiziert. Nach radikaler Resektion ist eine Heilung möglich, dabei liegen die 5-Jahres-Überlebensraten bei 30–50%. Die Resektabilität kann durch chirurgische Verfahren gesteigert werden, beispielsweise mit 2-zeitiger Hepatektomie oder Pfortaderembolisation. Darüber hinaus wird seit Einführung der modernen systemischen Chemotherapie mit unterschiedlichen Kombinationen von Oxaliplatin, Irinotecan, Bevacizumab und Cetuximab vermehrt die sekundäre Resektabilität vormals irresektabler Metastasen beobachtet—in Korrelation zu den Ansprechraten der Chemotherapie, die bis zu 80% betragen können. Histologische Veränderungen der Leber wie sinusoidale Obstruktion (z. B. nach Oxaliplatin) oder Steatohepatitis (z. B. nach Irinotecan) wurden berichtet. Hierdurch kann im Einzelfall das operative Risiko einer Leberteilresektion nach neoadjuvanter Therapie gesteigert sein. Der Stellenwert einer neoadjuvanten Therapie bei resektablen Metastasen ist zzt. noch nicht gesichert.