Erschienen in:
01.08.2011 | Schwerpunkt
Das geriatrische Assessment
Entwicklung, Status quo und Perspektive
verfasst von:
Hon. Prof. Dr. D. Lüttje, D. Varwig, B. Teigel, B. Gilhaus
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Multimorbidität ist ein Kennzeichen geriatrischer Patienten. Übersehene Begleitprobleme führen häufig zu Komplikationen, machen Krankenhauseinweisungen erforderlich oder verlängern stationäre Aufenthalte. Multimorbide Patienten sind in Leitlinien typischerweise nicht erfasst und können in klassischen Behandlungspfaden nicht abgebildet werden. Das geriatrische Assessment ermöglicht als Ergänzung zu den üblichen klinischen und technischen Untersuchungsverfahren eine umfassende Wahrnehmung des Risikoprofils älterer Menschen. Das geriatrische Identifikationsscreening ermöglicht die Identifikation des Patienten mit geriatrischem Risikoprofil. Das geriatrische Basisassessment zeichnet ein umfassendes Bild der Einschränkungen des Patienten und ermöglicht, auch bisher nicht offensichtliche Problembereiche frühzeitig und umfassend in das Behandlungskonzept mit einzubeziehen. Es erlaubt die Ziele der medikamentösen wie nichtmedikamentösen Behandlung alltagsrelevant zu evaluieren. Dies trägt nachweislich zur Senkung von Morbidität und Mortalität bei. Das geriatrische Basisassessment in Deutschland sollte regelhaft um die Bereiche Schmerz, Ernährung und Frailty erweitert werden.