Erschienen in:
01.11.2008 | Originalien
Management von Kombinationsfrakturen des Femurschafts und des proximalen Femurs
verfasst von:
Dr. H. Schmal, P.C. Strohm, A.T. Mehlhorn, O. Hauschild, N.P. Südkamp
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kombinationen von Frakturen des Femurschafts mit einer hüftnahen Komponente stellen eine Herausforderung für den behandelnden Unfallchirurgen dar, da es sich um unterschiedliche Frakturentitäten mit jeweils eigenen Behandlungskonzepten handelt.
Material und Methoden
In einer retrospektiven Untersuchung wurden Inzidenz, Behandlungsstrategie und Outcome dieser Verletzung ausgewertet. Vom 01.01.2001–31.07.2007 wurden alle Patienten mit Femurfrakturen erfasst, die in einem Traumazentrum der Stufe I behandelt wurden.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 1935 Patienten in die Studie eingeschlossen, wovon 21 Patienten 22 Frakturen als Kombination aus Schaftfraktur mit hüftnaher Komponente erlitten (1,1%). Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Kombination von Femurfrakturen mit Kniegelenkbeteiligung und des Acetabulums mit Femurschaftfrakturen ergab sich ein Anteil an Kettenverletzungen des Femurs von 3,1%. Der Anteil an polytraumatisierten Patienten bei Vorliegen von Kombinationsfrakturen des Femurschafts und des proximalen Femurs betrug 64%. Der überwiegende Anteil dieser Patienten von 73% konnte mit einem einzigen Implantat zur Behandlung beider Frakturanteile versorgt werden. Die führende Verletzungskomponente war in 8 Fällen die hüftnahe Fraktur, hier kam es in einem Fall zur Ausbildung einer Pseudarthrose des Schenkelhalses, ansonsten konsolidierten alle Frakturen nach durchschnittlich 4,7 Monaten. Alle Verletzungen wurden bei der Primärdiagnostik erkannt, wobei der Anteil an durchgeführten Ganzkörper-CT 73% betrug. Eine primär definitive operative Versorgung erfolgte bei 59% der Patienten. An Komplikationen ergaben sich 2 korrekturbedürftige Rotationsfehler sowie eine problemlos ausbehandelte postoperative Infektion.
Schlussfolgerung
Die Behandlung der Kombinationsfraktur des Femurs aus schaft- und hüftnaher Komponente bleibt eine Herausforderung, wobei sich die diagnostische Sicherheit durch den regelhaften Einsatz der Ganzkörper-CT im Rahmen der Polytraumadiagnostik verbessert hat und mit dem langen PFN und dem AFN zwei exzellente Implantate zur Verfügung stehen, die den Anforderungen beider Verletzungskomponenten gerecht werden.