Erschienen in:
01.01.2010 | Leitthema
Teilbelastung in der Rehabilitation
Vermittlungsstrategien und Grenzen
verfasst von:
Dr. I. Klöpfer-Krämer, Prof. P. Augat
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Nach Verletzungen oder operativen Eingriffen am muskuloskelettalen System ist das Ziel immer die möglichst vollständige Wiederherstellung der verloren gegangenen Mobilität. Mittels Mobilisation unter Teilbelastung (TB) kann dieses Ziel erreicht werden. Zu den meistgewählten Vermittlungsstrategien zählt die Einübung der TB mittels einer herkömmlichen Personenwaage. Dieses Verfahren zeigt sich zwar als einfach sowie zeit- und kostengünstig, allerdings stellt sich die Frage nach der Übertragbarkeit auf die Alltagssituationen des Patienten. Wichtig erscheinen hierbei v. a. das Einüben und auch die Kontrolle der TB unter dynamischen Bedingungen, also während des Gehens, dem treppauf- oder treppab gehen. Wie verschiedene Untersuchungen gezeigt haben, konnten die wenigsten der rekrutierten Probanden die vorgegebene Teilbelastung tatsächlich einhalten. Zudem werden bei den Teilbelastungsvorgaben nur die äußeren Kräfte (Bodenreaktionskräfte), nicht aber die im Gelenk durch Muskeln, Faszien und Bänder auftretenden Momente berücksichtigt. Die Problematik von Vermittlung und Einhaltung der Teilbelastung muss jedoch auch der nach wie vor ungeklärten Frage von postoperativer Teil- vs. Vollbelastung gegenüber gestellt werden.