Erschienen in:
01.10.2013 | Leitthema
Verbessern simulatorbasierte Teamtrainings die Patientensicherheit?
verfasst von:
Dr. H. Trentzsch, B. Urban, B. Sandmeyer, T. Hammer, P.C. Strohm, M. Lazarovici
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Seit erkannt wurde, dass vermeidbare, unerwünschte Ereignisse wesentlichen Anteil an Morbidität und Mortalität im Rahmen von stationären Behandlungen haben, ist die Verbesserung der Patientensicherheit ein wichtiges Anliegen, auch in der Notfallmedizin. Die Ursachen für die Entstehung von Fehlern liegen meist nicht in rein medizinisch-fachlichen Defiziten, sondern in Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung des Wissens unter den Bedingungen der Realität. „Crew Ressource Management“ und „Human Factors“, welche die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Menschen in komplexen Situationen bestimmen, können helfen, diese Ursachen zu beseitigen. In Hochsicherheitsindustrien (z. B. der Luft- und Raumfahrt) hat Simulation einen wesentlichen Beitrag zu Verbesserung der Sicherheit beigetragen.
Simulationsbasierte Teamtrainings werden zur Reduktion von Fehlern auch in der Medizin vorgeschlagen. Da sie als kosten-, zeit-, und personalintensiv gelten, stellt sich verständlicherweise auch die Frage nach dem Nutzen solcher Trainings. Diese Übersichtsarbeit betrachtet Effekte von simulatorbasierten Teamtrainings auf die Patientensicherheit. Solche Kursformate schaffen nicht nur Problembewusstsein und verbessern die Sicherheitskultur, sie steigern die technische Teamleistung und stärken Teamleistung als klinische Kompetenz. Einzelne Studien konnten auch die Verbesserung patientenzentrierter Endpunkte wie Reduktion von unerwünschten Ereignissen zeigen. Hier ist aber noch weitere Forschungsarbeit zu leisten. Zusammenfassend sollten simulatorbasierte Teamtrainings als geeignete Strategie zur Verbesserung der Patientensicherheit anerkannt werden.