Erschienen in:
03.08.2016 | Komplexes regionales Schmerzsyndrom | Leitthema
Komplexes regionales Schmerzsyndrom nach distaler Radiusfraktur
Aktuelle Epidemiologie, pathophysiologische Modelle, Diagnostik und Therapie
verfasst von:
PD Dr. L. Harhaus, F. Neubrech, C. Hirche, T. Schilling, H. Kohler, A. Mayr, A. Riesmeier, B. Bickert, U. Kneser
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Das „complex regional pain syndrome“ (CRPS) stellt nach wie vor eine nicht abschließend ätiologisch geklärte Komplikation nach distalen Radiusfrakturen dar. Die Inzidenz des Auftretens eines CRPS nach distalen Radiusfrakturen variiert zwischen 1 und 37 %. Pathophysiologisch wird nach aktuellen Erkenntnissen ein komplexes Zusammenspiel von inflammatorischen, somatosensorischen, motorischen und vegetativ-autonomen Veränderungen angenommen, die zu einer persistierenden maladaptiven Antwort und Sensibilisierung des zentralen und peripheren Nervensystems mit den entsprechenden Symptomen führen. Entscheidend für die Diagnosestellung sind eine detaillierte Anamneseerhebung sowie die klinisch-handchirurgische, neurologische und schmerzmedizinische Untersuchung mit Bestätigung der „Budapest-Kriterien“. Unter den apparativen Möglichkeiten haben die Dreiphasenskelettszintigraphie wie auch die Temperaturmessung einen gewissen Stellenwert. Eine möglichst früh begonnene multimodale Therapie ist am erfolgversprechendsten. Dabei stehen in aller Regel schmerzmedizinische und funktionelle Aspekte im Rahmen einer multimodalen Rehabilitation im Vordergrund.