Erschienen in:
01.11.2003 | Originalien
Blutverlust und Einschwemmung bei TURP vs. TUVRP unter Niederdruck- bzw. Hochdruckbedingungen
verfasst von:
Dr. F. Bliem, M. Lamche, R. Janda, W. Ilias, P. Schramek
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 11/2003
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Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wird einerseits die Ursache der unterschiedlichen Spülflüssigkeitseinschwemmung und des Blutverlusts bei transurethraler Resektion (TUR) analysiert und anderseits die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) mit der transurethralen Vaporesektion der Prostata (TUVRP) verglichen. Durch die permanente intraoperative, intravesikale Druckmessung bei insgesamt 52 Patienten und der sensiblen Registrierung des Einschwemmungsgrades mittels C2H5OH-Messung in der Expirationsluft des Patienten und einer genauen intra- und postoperativen Laboranalyse, sowie Blutgasbestimmung konnte zwischen Hoch- und Niederdruck-TUR differenziert und die positiven bzw. eher negativen Merkmale der TUVRP herausgearbeitet werden.
Bei Vorliegen einer Einschwemmung, die in keinem der beobachteten Fälle zu gravierenden klinischen Problemen führte, konnte eine klare Korrelation zwischen Alkoholeinschwemmung und Natriumabfall im Serum nachgewiesen werden, weshalb das Serumnatrium als guter Parameter für den Grad der Einschwemmung herangezogen werden kann. Weder die Operationsdauer, noch die Adenomgröße hatten einen starken Einfluss auf Einschwemmung und Blutverlust, sondern vorwiegend Sinusblutungen und Kapselläsionen, v. a. bei der Hochdruck-TUR.
Die Vorteile der Niederdruck-TUR, besonders bei einer "low compliance bladder", konnten klar belegt werden. Hinsichtlich Einschwemmung und Blutverlust bringt die TUVRP bei kompletter Resektion keinen Benefit. Ihre Nachteile liegen v. a. im kapselnahen Bereich, weil durch die breite Bandelektrode die Exaktheit der Resektion leidet. Bei primär palliativ geplanter TUR (älterer Risikopatient) ist evtl. die TUVRP empfehlenswert.