Erschienen in:
01.03.2004 | Leitthema
Krankheits- und behandlungsbedingte Sexualstörungen nach radikaler Prostatektomie
Eine biopsychosoziale Betrachtung
verfasst von:
Dr. med. D. Rösing, H. J. Berberich
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Etwa 20–25% der Patienten, die eine Arztpraxis aufsuchen, leiden unter sexuellen Störungen. Dabei sind, je nach auslösendem Ereignis, somatopsychische, psychosomatische, soziosomatische oder soziopsychische Störungsmodelle zu unterscheiden. Für eine effektive Behandlung ist ein biopsychosoziales Krankheitsverständnis erforderlich. Bei Patienten nach radikaler Prostatektomie wegen eines Prostatakarzinoms sind es v. a. somatopsychische Störungsmechanismen, die eine Störung der Erektion und somit der sexuellen Kommunikation bewirken. Es gibt keine Sexualstörung, die losgelöst von der Partnerschaft und dem sozialen Umfeld betrachtet werden kann. Nicht der erektionsgestörte Penis, sondern das Paar ist der Patient. Das Ziel besteht nicht allein in der Wiederherstellung einer verloren gegangenen organischen Funktionsfähigkeit, sondern in der Verbesserung der sexuellen Beziehungsqualität der Partner. An 2 Fallbeispielen wird das biopsychosoziale Krankheitsverständnis dargestellt.