Erschienen in:
01.08.2006 | Leitthema: Sexualmedizin
Sexualtherapie bei sexuellen Funktionsstörungen des Mannes
verfasst von:
Dr. D. Rösing, K.-J. Klebingat, K. M. Beier
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Die hohe Prävalenz und Inzidenz sexueller Funktionsstörungen sowie die Verfügbarkeit oraler Medikamente lenken das Interesse der Betroffenen auf die Inanspruchnahme professioneller Hilfe. Von entscheidender Bedeutung für die Diagnostik und Therapie der Sexualstörung sind ein biopsychosoziales Verständnis von Sexualität und die Orientierung an den Bedürfnissen des Paares.
Die übliche Arzt-Patient-Beziehung erweitert sich speziell bei den sexuellen Funktionsstörungen zu einer Arzt-Paar-Beziehung. Psychosoziale Grundbedürfnisse stehen im Fokus sexualtherapeutischer Arbeit. Diese im konkret sexuellen Miteinander zu erfahren, kann dem Paar eine veränderte Bedeutungszuweisung von Sexualität ermöglichen, die sexuelle Funktionsstörung relativieren und damit Leidensdruck verringern helfen. Mit einer sexualmedizinischen Qualifizierung (seit 1997 in sexualmedizinischen Curricula vermittelbar) besteht auch für Urologen die Möglichkeit, Sexualmedizin in den klinischen Alltag zu integrieren und Patienten(paaren) ein erweitertes Behandlungsangebot zu unterbreiten.
In diesem Artikel wird anhand von Fallbeispielen dieser Integrationsprozess dargestellt und auf die Notwendigkeit einer ganzheitsmedizinischen Betrachtung bei sexuellen Funktionsstörungen auch unter gesundheitsökonomischen Aspekten (Ressourcenverbrauch) hingewiesen.