Erschienen in:
01.05.2008 | Leitthema
Minimal-invasive PCNL (Mini-Perc)
Alternative oder Ersatz für konventionelle PCNL?
verfasst von:
PD Dr. S. Lahme, V. Zimmermanns, A. Hochmuth, V. Janitzki
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Steine des oberen Harntraktes stellten bislang die Domäne der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) dar. Bei einer Steinmasse >2 cm, Nierenkelchdivertikelsteinen und Steinen der unteren Nierenkelchgruppe sind die Ergebnisse der ESWL jedoch unbefriedigend. Die konventionelle perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL) führt in diesen Fällen zwar zu einer deutlich höheren Steinfreiheitsrate, aber die Morbidität der konventionellen PCNL ist im Vergleich zur ESWL als deutlich höher zu bewerten. Neue Möglichkeiten ergeben sich seit Etablierung der minimal-invasiven PCNL (Mini-Perc). Die Erfahrungen bei mehreren hundert Behandlungen zeigen eine zur konventionellen PCNL vergleichbare Effektivität und eine zur ESWL vergleichbare Morbidität unabhängig von der Steingröße, -lokalisation und Alter des Patienten. Die Mini-Perc darf deshalb, entsprechende Expertise des Operateurs vorausgesetzt, als primäre Behandlungsmodalität bei Steinen des oberen Harntraktes mit einem Durchmesser >1 cm, größeren unteren Nierenkelchsteinen und Nierenkelchdivertikelsteinen als Alternative zur konventionellen PCNL bezeichnet werden.