Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Strahlentherapie des Prostatakarzinoms in der neuen S3-Leitlinie
Teil 2: Postoperative Strahlentherapie und Brachytherapie
verfasst von:
T. Martin, F. Wenz, D. Böhmer, F. Sedlmayer, W. Hinkelbein, T.O. Henkel, K. Miller, T. Wiegel
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Der postoperativen adjuvanten Strahlentherapie kommt durch das Vorliegen dreier randomisierter Studien im Stadium pT3R1 besondere Bedeutung zu, da hier eine Überlebensverlängerung gegenüber der „Wait-and-see-Strategie“ nachgewiesen wurde. Als Alternative steht die Bestrahlung bei persistierendem oder ansteigendem PSA-Wert nach radikaler Prostatektomie zur Verfügung. In diesem Fall jedoch sollte die Salvagestrahlentherapie so früh wie möglich erfolgen, am besten, wenn der PSA-Wert <0,5 ng/ml ist. Die Nebenwirkungen der perkutanen Strahlentherapie mit modernen Techniken in diesem Stadium sind sehr gering, schwere Spätfolgen Grad III oder IV treten in <3% der Fälle auf. Die LDR-Brachytherapie als Monotherapie ist eine primäre Therapieoption des „Low-risk-Tumors“. Bei Patienten mit „Intermediate-risk-Tumoren“ ist die Datenlage kontrovers und noch nicht abschließend beurteilbar. Bei „High-risk-Tumoren“ sollte die LDR-Brachytherapie nicht eingesetzt werden. Auch die High-dose-rate- (HDR-)Brachytherapie“ in Verbindung mit einer perkutanen Strahlentherapie ist als Beispiel einer typischen Dosiseskalation eine primäre Option bei „Intermediate-risk-“ und „High-risk-Prostatakarzinom“. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Hormontherapie bei der HDR-Brachytherapie ist unklar. Eine HDR-Monotherapie kann nur in Studien empfohlen werden.