Erschienen in:
01.07.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Evaluierung und Management der Enuresis
Ein Update
verfasst von:
Prim. Univ.-Doz. Dr. M. Riccabona
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Enuresis ist als Einnässen im Schlaf in mindestens 2 Nächten im Monat nach dem 5. Lebensjahr definiert. In diesem Alter nässen 15 bis 20% aller Kinder noch ein. Mehr als die Hälfte dieser Kinder zeigt zusätzlich tagsüber Pollakisurie, Drangsymptome und Harninkontinenz (nicht monosymptomatische Enuresis). Der andere Teil der Kinder ist tagsüber unauffällig und nässt nur nachts ein (monosymptomatische Enuresis). Nächtliche Polyurie, Detrusorüberaktivität sowie eine verminderte Erweckbarkeit sind pathogenetisch die Hauptursachen. Psychologisch-psychiatrische Aspekte, genetische Faktoren und Obstipation spielen ätiologisch eine zusätzliche Rolle. Jeder Therapie muss obligat eine Basisdiagnostik vorausgehen. Anamnese, körperliche Untersuchung, Ultraschall des Harntrakts, Harnuntersuchung und Miktionsprotokoll sind Voraussetzung für einen erfolgversprechenden Therapieansatz. Die Eckpfeiler der primären Enuresistherapie sind allgemeine Verhaltensmaßregeln, Pharmakotherapie und Alarmgeräte. Therapieresistente enuretische Kinder bedürfen einer neuerlichen erweiterten Evaluation und meist einer multidisziplinären Therapie. Bei sorgfältiger Evaluierung und kausaler Therapie sind heute mit dem breiten therapeutischen Spektrum Erfolgsraten um 80% zu erzielen.