Therapie der Azoospermie

Die Einführung der intrazytoplasmatischen Spermatozoeninjektion (ICSI) in das Behandlungsspektrum reproduktionsmedizinischer Therapieoptionen vor mehr als 15 Jahren ermöglichte eine Vaterschaft von Männern auch mit schwersten Spermatogenesestörungen Diesen Männern können heute mit unterschiedlichen Techniken operativ Spermatozoen für die Durchführung einer ISCI-Behandlung entnommen werden. Die operative Spermatozoenentnahme bietet sich auch bei Männern mit Verschlussazoospermie mit mikrochirurgisch nicht rekonstruierbaren Verhältnissen an. Verschiedene technische Möglichkeiten der Spermatozoenentnahme sind entwickelt worden, wobei die mikrochirurgische epididymale Spermatozoenasservierung (MESA) und die testikuläre Spermatozoenextraktion (TESE) die heute am meisten verwendeten Techniken sind. Auch perkutane Verfahren stehen zur Verfügung (z. B. TeFNA), haben sich aber gegenüber den primär chirurgischen Techniken wenig durchgesetzt. Durch die etablierten Möglichkeiten der Kryokonservierung von entnommenen Spermatozoen können durch einen einzigen chirurgischen Eingriff Spermatozoen für diverse ICSI-Zyklen entnommen werden.