Erschienen in:
01.02.2016 | Originalien
Lebensqualität von Patienten mit Prostatakarzinom unter Androgendeprivation mit GnRH-Analoga
Ergebnisse der nicht-interventionellen Studie TRIPTOSIX
verfasst von:
PD Dr. A. Eisenhardt, T. Schneider, K. Scheithe, C. Colling, A. Heidenreich, TRIPTOSIX-Studiengruppe
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Datenlage zur Lebensqualität (QoL) von Patienten mit Prostatakarzinom (PCA) unter der Therapie mit GnRH-Analoga („gonadotropin-releasing hormone“) ist in Deutschland limitiert.
Ziel der Arbeit
Die Androgendeprivation (ADT) bei Patienten mit fortgeschrittenem PCA ist eine palliative Therapie, die meist über Jahre angewendet und in der Regel auch in Kombination mit weiterführenden Therapieoptionen beim Progress fortgesetzt wird. Ziel dieser Arbeit war die prospektive Untersuchung verschiedener Aspekte der QoL von PCA-Patienten unter Therapie mit Triptorelin über 1 Jahr unter Alltagsbedingungen.
Patienten und Methode
In der prospektiven nicht-interventionellen Studie in 129 Zentren in Deutschland wurden 608 Patienten mit fortgeschrittenem PCA unter Therapie mit Triptorelin dokumentiert. Die QoL wurde zu Studienbeginn, nach 6 und 12 Monaten mittels der validierten EORTC- („European Organisation for Research and Treatment of Cancer“) QLQ-C30- und QLQ-PR25-Fragebögen erfasst. Prädefinierte Subgruppenanalysen wurden zur Untersuchung der Einflüsse demographischer, anamnestischer und klinischer Faktoren auf die Entwicklung der QoL durchgeführt.
Ergebnisse und Diskussion
Die globale QoL bleibt bei der Mehrheit der PCA-Patienten unter Therapie mit Triptorelin über 1 Jahr weitgehend stabil; etwa ein Viertel der Patienten berichtet eine klinisch relevante Verbesserung der globalen QoL. Statistisch signifikante Verbesserungen wurden u. a. bei Patienten ohne vorherige PCA- und GnRH-Analoga Behandlung beobachtet. Gleichzeitig berichteten diese Patienten eine Zunahme behandlungsbedingter Symptome. Diese Daten deuten darauf hin, dass die globale QoL nicht allein von der subjektiven Belastung durch Therapienebenwirkungen einer ADT beeinflusst wird.