07.01.2019 | Urothelkarzinom | Leitthema
Biopsietechniken im oberen Harntrakt zur Diagnostik des Urothelkarzinoms: systematische Übersicht
Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 1/2019
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Hintergrund
Die diagnostische Genauigkeit von Biopsien des oberen Harntraktes ist durch technische Schwierigkeiten bei der Entnahme und die geringe Größe der Präparate limitiert.
Fragestellung
Der Einfluss verschiedener Biopsietechniken und Instrumente auf die histopathologische Qualität und Diagnosefähigkeit der entnommenen Proben sowie der prädiktive Wert des klinischen Gradings und Stagings der Biopsie bezüglich des definitiven pathologischen Tumorstadiums nach radikaler Nephroureterektomie werden dargestellt.
Material und Methode
Für diese Übersichtsarbeit wurden die Datenbanken PubMed und EMBASE systematisch nach Originalarbeiten und Abstracts von Kongressbeiträgen gemäß den PRISMA-Leitlinien durchsucht.
Ergebnisse
Es wurden 23 Studien mit insgesamt 1547 Biopsien für die Beurteilung der Diagnosefähigkeit und 778 Patienten für die Grade- und Stage-Konkordanz eingeschlossen. Eine Diagnosestellung war mit den großen retrograden 2‑F‑Zangen im Median bei 92 % (Range 83–100 %), den antegraden 3‑F-Zangen bei 71 % (50–90 %) und den Körbchen in Kombination mit 3‑F-Zangen bei 91 % (78–94 %) der Biopsien möglich. Die medianen Raten der Grade-Konkordanz und des Upgradings lagen bei allen Techniken im Bereich von 78–89 % bzw. 5–16 % und wiesen keine relevanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Techniken auf.
Schlussfolgerung
Die Wahl der Biopsietechnik beeinflusst die Fähigkeit zur Diagnosestellung des Urothelkarzinoms. Die korrekte Einschätzung des pathologischen Gradings ist mit den unterschiedlichen Techniken vergleichbar. Die Kombination von Zangen und Dormia-Körbchen scheint die bestmögliche diagnostische Genauigkeit zu bieten.
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