Erschienen in:
01.06.2009 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Krebserkrankungen schwangerer Frauen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. A. Strauss, C. Kümper, I.M. Heer, C. Mundhenke, W. Nikischin, W. Jonat
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Krebserkrankungen während der Schwangerschaft tragen, obwohl insgesamt selten, maßgeblich zu den Todesfällen von Frauen im gebärfähigen Alter bei. Häufigste Krebsart in graviditate ist das Zervixkarzinom, gefolgt vom Mammakarzinom. Gegensätzliche Bedürfnisse – mütterliches Erkrankungsrisiko vs. kindliche Gefährdung durch die Therapie – bedürfen individueller Entscheidungen. Im Einzellfall kann eine Vorverlegung des Entbindungszeitpunkts (iatrogene Frühgeburt) erforderlich sein. Der Wunsch nach erfolgreicher Schwangerschaft und Geburt im Anschluss an die erfolgreiche onkologische Behandlung wirft Fragen nach der Fertilität bzw. der Wertigkeit des Einsatzes fertilitätserhaltender Maßnahmen auf. Daneben kommt dem möglichen teratogenen Risiko vorausgegangener Behandlungen wie auch einem Einfluss einer zukünftigen Schwangerschaft auf den onkologischen Erkrankungsverlauf wesentliche Bedeutung zu. Mütterliche Malignome während der Schwangerschaft stellen eine außerordentliche, multidisziplinäre medizinisch-ethische Herausforderung dar. Wie bei Krebserkrankungen nicht schwangerer Frauen sind die zeitnahe konsequente Diagnostik und die stadiengerechte Therapie die wesentlichen prognostischen Einflussgrößen.