Erschienen in:
01.02.2004 | Leitthema
Der Stellenwert der valgisierenden, zuklappenden Tibiakopfosteotomie bei der medialen Gonarthrose
verfasst von:
Dr. M. Bonnin, P. Chambat
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Die zuklappende valgisierende Tibiakopfosteotomie ist ein zuverlässiges operatives Verfahren zur Behandlung der medialen Gonarthrose junger und aktiver Patienten, für die ein endoprothetischer Gelenkersatz noch zu früh erscheint. Sie liefert gute Langzeitergebnisse, die sich allerdings mit zunehmendem Zeitverlauf verschlechtern. Die vorliegende Arbeit präsentiert die klinischen und röntgenologischen Ergebnisse von 217 Patienten mit einem durchschnittlichen Nachuntersuchungszeitraum von 9 Jahren.
Neben dem erzielten Korrekturergebnis und anderen bekannten prognostischen Faktoren wie dem Patientenalter, dem Übergewicht und dem präoperativen Arthrosegrad konnten wir mit der Ätiologie der Fehlstellung bei der medialen Gonarthrose mit dem sog. „tibial bone varus angle“ einen weiteren bedeutenden prognostischen Faktor ausarbeiten. Dieser Winkel erlaubt dem Operateur zwischen einer angeborenen Varusfehlstellung der proximalen Tibia und einer sekundären verschleißbedingten Fehlstellung zu unterscheiden. Im ersten Fall beseitigt die lateral zuklappende Osteotomie die Fehlstellung, andernfalls ist sie als Palliativeingriff anzusehen, mit dem möglicherweise weniger gute Ergebnisse erzielt werden können.