Erschienen in:
01.02.2004 | Leitthema
Die öffnende valgisierende Osteotomie der proximalen Tibia mit Fixation durch einen medialen Plattenfixateur
verfasst von:
Prof.-Dr. P. Lobenhoffer, J. Agneskirchner, W. Zoch
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Die hohe valgisierende Tibiakopfosteotomie ist ein etabliertes Behandlungsverfahren für die Varusgonarthrose. Die Indikation stellt sich insbesondere bei jüngeren Patienten, welche für einen Gelenksersatz nicht in Frage kommen. Der Eingriff wird heute meist durch Entfernung eines lateral basierten Knochenkeils, Fibulaosteotomie und Osteosynthese der Tibia über einen lateralen Zugang durchgeführt. Diese Technik ist allerdings mit einer nicht unerheblichen Morbidität und Komplikationsrate verbunden. Wir stellen eine in vier Punkten verbesserte Methode vor: 1) die Öffnung der Tibia von medial (open wedge) vermeidet die laterale Muskelablösung, die Präparation des N. Peronäus und die Fibulaosteotomie. Nur eine Osteotomie ist erforderlich und die Korrektur kann intraoperativ noch modifiziert werden. 2) eine biplanare Osteotomie verbessert die Stabilität in der Sagitalebene erheblich und ermöglicht eine rasche Knochenheilung. 3) eine inkomplette Osteotomie mit plastischer Deformation der intakten lateralen Knochenbrücke vermeidet Frakturen und Instabilitäten auf der Lateralseite und fördert den Durchbau der Osteotomie. 4) die stabile Fixation mit einem speziellen Plattenfixateur ermöglicht eine hohe Primärstabilität und vermeidet Korrekturverluste. Dieser Fixateur kann perkutan eingebracht werden und führt auf Grund seines Designs nicht zu Irritationen von Sehnen und Bandstrukturen.
Die Vorteile dieses Verfahrens bestätigen sich an einer konsekutiven Serie von 262 Fällen, in der keine Korrekturverluste und nur zwei verzögerte Osteotomieheilungen beobachtet wurden.