Erschienen in:
01.09.2004 | Originalien
Acetabulumform und zementfreie Hüftpfannen
Vergleich von Arthroseacetabula mit Implantatformen
verfasst von:
PD Dr. med. H. Effenberger, J. Koebke, R. Wilke, J. Hautmann, U. Witzel, M. Imhof, J. Richolt
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Die Berücksichtigung der anatomischen Strukturen ist für die Primärstabilität und Osseointegration von zementfreien Hüftgelenkpfannen wesentliche Voraussetzung. Ziel dieser Untersuchung war die Bestimmung der Acetabulumform von Arthrosepfannen und der Vergleich mit nicht degenerativ veränderten Acetabula sowie mit Implantathalbschnitten.
92 arthrotisch veränderte Acetabula und 35 Acetabula ohne degenerative Veränderungen wurden beurteilt und vermessen. Zur mikroradiographischen Beurteilung erfolgte von 50 Arthroseacetabula die Anfertigung von Knochenschnitten. Zudem wurde von 37 Pressfitpfannen die Eingangsebene bestimmt.
Bei Arthrosepfannen besteht zwischen dem kraniokaudalen und ventrodorsalen Durchmesser eine starke Korrelation (r=0,87). In kraniokaudaler Richtung besteht eine signifikant positive Korrelation zwischen dem Pfannendurchmesser und dem Radius der Facies lunata (r=0,42) bzw. dem Pfannenboden (r=0,54). Mit zunehmendem Arthrosegrad werden die Pfannen tiefer; die Eingangsebene wird signifikant kreisförmiger (p<0,05). In den Vermessungsparametern von kraniokaudalem Pfannenbodenradius, kraniokaudalem und ventrodorsalem Facies-lunata-Radius sowie ventrodorsaler Niveaudifferenz von Facies lunata und Pfannenboden bestehen signifikante Unterschiede (p<0,05) zwischen Acetabula mit Arthrose und nicht degenerativ veränderten Acetabula.
Zur Wiederherstellung des Pfannenoffsets mit Übereinstimmung des Kugelkopfmittelpunkts und dem Zentrum des Facies-lunata-Radius muss die Einsatzeingangsebene außerhalb der Schalen bzw. Pfanneneingangsebene liegen. Damit eine hemisphärische Schale am Acetabulumrand nicht übersteht, ist das Zurückschneiden des Schalenrandes erforderlich.