Erschienen in:
01.11.2004 | Leitthema
Die mediale Schlittenprothese mit mobilem Polyethylenmeniskus
„Oxford Uni“
verfasst von:
Dr. P. R. Aldinger, M. Clarius, D. W. Murray, J. W. Goodfellow, S. J. Breusch
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Die mediale Schlittenprothese bietet gegenüber der totalen Knieendoprothese v. a. die Vorteile einer besseren Funktion und geringeren Morbidität. Im Langzeitverlauf sind die Revisionsraten von Schlittenprothesen mit fixiertem Polyethyleneinsatz insbesondere aufgrund des hohen Polyethylenverschleißes hoch. Der kongruente mobile Polyethyleneinsatz des Oxford-Schlitten zeigt dagegen nur einen minimalen Polyethylenabrieb, Versager scheinen aus diesem Grund nicht oder nur sehr selten nach 10 Jahren aufzutreten. Die Instrumentierung ermöglicht eine präzise Implantation mit Wiederherstellung der isometrischen Funktion des Bandapparats. Während der über 20-jährigen Entwicklungszeit wurden die Grenzen dieses Implantats ausgelotet: etwa ein Viertel der Kniegelenke, die wegen Osteoarthrose mit einer Knieprothese versorgt werden sollen, erscheinen für dieses Verfahren geeignet. Bei Einhaltung der Selektionskriterien zeigte eine unabhängige Serie eine 15-Jahres-Überlebensrate von 94%. Seit 1998 ermöglichten modifizierte Instrumente eine minimal-invasive Inzision, die eine Beschädigung des Extensionsapparats vermeidet. Die Patienten erholen sich nun ca. 3-mal schneller als nach totaler Knieendoprothese, die Flexionsfähigkeit ist deutlich größer (Mittelwert 135º). Aufgrund der derzeitigen Datenlage kann der minimal-invasive Oxford-Schlitten bei korrekter Indikationsstellung und entsprechender operativer Erfahrung aus unserer Sicht als Therapie der Wahl bezeichnet werden.