Erschienen in:
01.11.2004 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Akuter Gelenkinfekt
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. J. Jerosch
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Der akute Gelenkinfekt ist ein seltenes Ereignis; die Folgen bei zu spät erkanntem Infekt jedoch teilweise dramatisch. Zur Diagnostik bieten sich vor allem das C-reaktive Protein sowie die diagnostische Gelenkpunktion an. Als therapeutische Maßnahme für den Frühinfekt haben sich arthroskopische Verfahren bewährt. Das arthroskopische Vorgehen mit Lavage und Débridement mit zusätzlicher systemischer Antibiotikagabe ist eine effiziente Technik zur Behandlung von septischen Gelenkinfekten. Finden sich anhaltende Infektzeichen auch unter antibiotischer Behandlung, so ist eine rasche Rearthroskopie innerhalb weniger Tage indiziert. Die Anzahl der notwendigen Rearthroskopien hängt von dem initialen Stadium des Infekts ab. Mit dem Shaver sollte ein sorgfältiges Débridement der nekrotischen Anteile und Verwachsungen erfolgen, ohne eine komplette Synovektomie der intakten Synovialmembran durchzuführen. Die Verwendung intraartikulärer resorbierbarer Antibiotikaträger ist möglich; diesem Vorgehen wird in der Literatur jedoch nur eingeschränkt zugestimmt. Saug-Spül-Drainagen sind nur noch sehr selten indiziert. Bei ossärer Mitbeteiligung ist die Arthrotomie immer noch Methode der Wahl.