Erschienen in:
01.08.2006 | Originalien
Low-grade-/High-grade-Synovialitis
Standardisierte Diagnostik von Synovialektomiepräparaten mittels des Synovialitisscores
verfasst von:
Prof. Dr. V. Krenn, L. Morawietz, B. König, M. Otto, J. Kriegsmann, A. Köpenik, T. Böhme, T. Häupl
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Synovialektomiepräparate stellen ein wichtiges Einsendegut des Orthopäden an den Pathologen dar. Dennoch existiert bisher kein einheitliches histopathologisches Graduierungssystem der chronischen Synovialitis.
Patienten und Methoden
Die 3 Kompartimente der Synovialitis (Deckzellschicht, Stroma, entzündliches Infiltrat) wurden semiquantitativ von 0 = normal über 1 = leichtgradig, 2 = mäßiggradig bis 3 = schwergradig erfasst. Die Summe der 3 Punktwerte entspricht dem Synovialitisscore: 0–1 = keine Synovialitis, 2–4 = geringgradige (Low-grade-)Synovialitis, 5–9 = hochgradige (High-grade-)Synovialitis. Anhand dieses Scores wurden 618 Synovialisproben (Resektate n=559, Biopsate n=59) degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen von 2 geblindeten Pathologen untersucht.
Ergebnisse
Die medianen Synovialitisscores wurden getrennt nach klinischen Diagnosen: Kontrollgewebe: 1, Arthrose und posttraumatische Arthritis: 2, Psoriasisarthritis: 3, reaktive und rheumatoide Arthritis: 5. Die Scores der degenerativen Gelenkerkrankungen unterschieden sich hochsignifikant (p<0,001) von denen der rheumatischen, die Korrelation zwischen 2 unabhängigen Befundern war hoch (r=0,912).
Schlussfolgerung
Der Score ermöglicht eine standardisierte Stratifizierung der Synovialitiden in niedrig- und hochgradig, wobei eine hohe Korrelation zwischen Histologie und Grunderkrankung besteht und somit der Score einen Beitrag zur Diagnostik rheumatischer und nicht-rheumatischer Gelenkerkrankungen leistet.