Erschienen in:
01.09.2007 | Leitthema
Aktuelle operative Therapiestrategien der Rotatorenmanschettenruptur an deutschen Kliniken
verfasst von:
PD Dr. C. Lüring, O. Diedrich, F.X. Köck, J. Grifka, M. Tingart
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Die operative Behandlung der Rotatorenmanschettenruptur wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Mit der vorliegenden Arbeit soll ein Überblick über die in Deutschland gängigen Verfahren erlangt werden. In einer bundesweiten Fragebogenaktion zum Themenkomplex operative Versorgung der Rotatorenmanschettenruptur an 470 orthopädisch-traumatologischen Kliniken wurden Fragen zur Häufigkeit der operativen Versorgung, der Diagnosestellung, der Art der operativen Versorgung mit speziellem Augenmerk auf minimal-invasive Techniken sowie Fragen zur postoperativen Nachbehandlung gestellt.
Die Rücklaufquote lag bei knapp 55% der Fragebögen. Insgesamt wurden für das Jahr 2004 30.462 Arthroskopien am Schultergelenk erfasst, hiervon waren 9094 offene oder Mini-open-Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette und 2528 endoskopische Rekonstruktionen. Insgesamt führen nur 111 der 257 antwortenden Kliniken endoskopische Rekonstruktionen durch. Hinsichtlich der Verankerungstechnik erfreuen sich die nichtresorbierbaren Fadenschraubanker höchster Beliebtheit. Die Nachbehandlung zeigt eine große Variabilität mit Freigabe der Funktion bereits ab der 1. Woche bis hin zur wesentlich restriktiveren Behandlungen.
Es zeichnet sich ab, dass die endoskopische Rekonstruktion der Rotatorenmanschette zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht als Standard in der Therapielandschaft in Deutschland angesehen werden kann. Speziell hinsichtlich der postoperativen Nachbehandlung wird der weitere Forschungsbedarf deutlich.