Erschienen in:
01.11.2007 | Leitthema
Schulterendoprothetik – Biomechanik und Design
verfasst von:
Dr. D. Liem, B. Marquardt, K.A. Witt, J. Steinbeck
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2007
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Zusammenfassung
Der Schulterendoprothetik kommt in der orthopädischen Chirurgie eine zunehmende Bedeutung zu. Durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Schulterprothesen gelingt es mit den aktuellen Prothesen die ursprüngliche Anatomie der Schulter so exakt wie möglich zu rekonstruieren. Dies ist von entscheidender Bedeutung zur langfristigen Wiederherstellung von physiologischen Bewegungsmustern und zum Erreichen einer Schmerzreduktion. Die aktuellen Schaftkomponenten bieten die Möglichkeit die wichtigen Parameter Ante-/Retroversion, Inklination und Offset an der Prothese einzustellen, sodass eine Anpassung der Prothese an die vorgegebene Anatomie möglich ist. Für die Glenoidkomponente ist die Verankerung von entscheidender Bedeutung, da der geringe Knochenstock diese erschwert. Zementierte Systeme stellen hier nach wie vor den Standard dar. Für junge Patienten bietet der Oberflächenersatz eine sinnvolle Alternative zur Behandlung früher Stadien der Arthrose. Bei der Defektarthropathie kommt die inverse Prothese zum Einsatz. Durch die Umkehrung des anatomischen Verhältnisses zwischen Glenoid und Humerus kommt es zur Medialisierung und Kaudalisierung des Rotationszentrums und zur Vorspannung des M. deltoideus. Aufgrund der hohen Komplikationsrate sollte die Anwendung dem erfahrenen Spezialisten vorbehalten bleiben.