Erschienen in:
01.02.2008 | Leitthema
Metallallergie bei Patienten vor bzw. nach endoprothetischem Gelenkersatz
verfasst von:
C. Rau, P. Thomas, Prof. Dr. M. Thomsen
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Ziel dieser Arbeit ist zu erfahren, wie häufig eine Metallallergie bei Patienten vor und nach endoprothetischem Gelenkersatz vorliegt und ob sich Konsequenzen aus der Allergie ergeben. Mit einem Fragebogen wurden Daten von 1335 Personen mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren vor und nach endoprothetischem Gelenkersatz erhoben. Eine Metallallergie war bei 99 Personen (7%) des gesamten Patientengutes bekannt und ist in der prä- und postoperativen Gruppe in etwa vergleichbar (7,6% bzw. 7,2%). Die Dokumentation einer Metallallergie in der Patientenakte war nur bei 27 von 99 Patienten erfolgt. Bei 46 Personen erfolgte die Datenerhebung nachdem eine Hüft- oder Knieendoprothese implantiert worden war. Die durchschnittliche Standzeit der Prothesen betrug 68 Monate; 32 dieser 46 Patienten waren mit einer Endoprothese mit Metallbestandteilen versorgt, gegen die ein Allergiepotential bestand, ohne dass dadurch erkennbare Probleme vorlagen.
Unklar bleibt die Frage, ob eine Implantatunverträglichkeit als Folge einer vorbestehenden Metallallergie auftritt, oder ob das Metallimplantat selbst, insbesondere beim Auftreten von Komplikationen wie Prothesenlockerung oder Infektion, aufgrund einer vermehrten Freisetzung von Metallionen eine Hypersensibilität induziert. Um weitere Erkenntnisse zum Thema „Implantatunverträglichkeit“ zu gewinnen, ist eine Steigerung der Fallzahlen nötig.