Erschienen in:
01.05.2009 | Leitthema
FAI – Konzept und Ätiopathogenese
verfasst von:
PD Dr M. Leunig, R. Ganz
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Beim femoroazetabulären Impingement (FAI) handelt es sich um ein neues, zunehmend an Akzeptanz gewinnendes mechanisches Konzept zur Entstehung der Koxarthrose. Dabei können sowohl die Deformität der Hüfte als auch ihre Nutzung zu Schäden führen. Man unterscheidet azetabuläre (Pincer-) und femorale (Cam-)Deformitäten, welche zu charakteristischen Veränderungen des Pfannenrandes führen. Ein Cam-FAI wird v. a. bei aktiven 20- bis 30-jährigen Männern mit weit nach zentral reichenden Knorpelschäden, jedoch meist nur geringen Labrumschäden gesehen, während das Pincer-FAI bei 30- bis 40-jährigen Frauen, mit ausgeprägten Labrumläsionen mit nur randständiger Degeneration des azetabulären Knorpels gefunden wird. Impaktaktivitäten bei Arbeit oder Sport können bereits geringradige FAI-Deformitäten symptomatisch werden lassen. Obwohl für einige FAI-Deformitäten die Ursachen bekannt sind, fehlt für die Mehrzahl der Fälle die Kenntnis der exakten Ursache. Ein besseres Verständnis der Ätiologie des FAI sowie deren Rolle in der Entstehung der Koxarthrose könnte es ermöglichen, die Prävalenz der sog. „primären“ Koxarthrose und deren Folgen zu verringern.