Erschienen in:
01.05.2010 | Originalien
Meniskusdegenerationsscore und NITEGE-Expression
Immunhistochemischer NITEGE-Nachweis in der schwergradigen Meniskusdegeneration
verfasst von:
Prof. Dr. V. Krenn, P. Knöß, W. Rüther, M. Jakobs, M. Otto, M.G. Krukemeyer, A. Heine, G. Möllenhoff, B. Kurz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Meniskusdegeneration (MD), definiert als eine morphologische Veränderung der Faserknorpelstruktur, ist eine wichtige diagnostische Fragestellung in der Orthopädie und Gegenstand versicherungsrelevanter Gutachten. Bislang liegen weder ein standardisiertes Graduierungssystem noch ein immunhistochemischer Marker für die MD vor.
Material und Methode
In einer retrospektiven Untersuchung wurde Meniskusgewebe von Patienten (n=60) immunhistologisch auf eine NITEGE-Expression (G1-Fragment des Proteoglykans Aggrecan) analysiert. Die NITEGE-Expression wurde mit definierten Graden der Degeneration korreliert: geringe (Grad 0/1), mäßige (Grad 2) oder schwergradige MD (Grad 3).
Ergebnisse
Das Auftreten extrazellulärer NITEGE-Ablagerungen zeigte bei MD vom Grad 2 und 3 einen positiven Vorhersagewert und eine Spezifität von 100%, wohingegen in Grad 0/1 keine NITEGE-Ablagerungen detektiert werden konnten. Die Sensitivität beim Nachweis schwergradiger MD betrug 55%. Positiv korrelierten das Auftreten extrazellulären NITEGE und der Degenerationsgrad, sowie das Patientenalter und der Degenerationsgrad: Das Alter der Gruppe 0/1 unterschied sich hochsignifikant von dem der Gruppe 3 (p<0,0001).
Schlussfolgerung
Das durch definierte Kriterien gekennzeichnete Graduierungssystem der MD (Grad 1–3) eignet sich, um das Ausmaß der MD darzustellen. Extrazelluläres NITEGE kann in Verbindung mit den Degenerationsgraden 2 und 3 als ein immunhistochemischer Marker für die fortgeschrittene, schwergradige MD angesehen werden.