Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Einteilung und Therapie der Patellafraktur
verfasst von:
Dr. H.-P. Springorum, J. Siewe, J. Dargel, G. Schiffer, J.W.P. Michael, P. Eysel
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
Die Patellafraktur ist mit ca. 1% ein eher seltenes Frakturereignis. Man teilt sie ein nach der Frakturlokalisation (proximal, distal) und nach der Frakturform (quer, schräg, längs, Trümmerfraktur). Ziel der Therapie ist immer die Wiederherstellung des Streckapparats und der Gelenkoberfläche. Liegen eine Dislokation und Stufenbildung von weniger als 2 mm vor, kann eine konservative Therapie eingeleitet werden. Erst bei größerer Dehiszenz oder Insuffizienz des Streckapparats ist die operative Rekonstruktion indiziert. Entsprechend der Frakturform können eine Zuggurtung, Schraubenosteosynthesen und Kombinationen aus beiden Techniken zum Einsatz kommen. Die Patellektomie hat von allen Versorgungen das schlechteste zu erwartende Ergebnis, weshalb dazu nur bei ausgedehnten Trümmerfrakturen oder als seltener Rückzugseingriff geraten wird. Während bei kindlichen Ausrissfrakturen (Avulsionsfrakturen) zumeist der Knorpelschlauch offen reponiert werden muss, kann beim alten Patienten aufgrund der mangelnden Knochendichte die Indikation zur konservativen Therapie großzügiger gestellt werden. Ist dennoch eine Operation notwendig, bietet sich hier eine Äquatorialcerclage an.