Erschienen in:
01.02.2012 | Leitthema
Triggerpunkte – Diagnose und Behandlungskonzepte unter besonderer Berücksichtigung extrakorporaler Stoßwellen
verfasst von:
Dr. M. Gleitz, K. Hornig
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Die 70 Jahre alte Triggerpunkttheorie erlebt als Teil der aktuellen Muskelschmerzforschung eine zunehmende wissenschaftliche Bestätigung und klinische Bedeutung. Die Schmerzentstehung im Triggerpunkt ist durch hohe Spiegel vasoneuroaktiver Substanzen bedingt. Abhängig von Intensität und Dauer der Reize kommt es zur veränderten zentralen Schmerzumschaltung mit charakteristischen Übertragungsschmerzen. Die meisten effektiven Behandlungen zielen auf eine direkte mechanische Manipulation am Triggerpunkt, so auch die neue Therapieform mit fokussierten und radialen Stoßwellen. Durch die hohen Spitzendrücke ist insbesondere die fokussierte Stoßwelle geeignet, Lokal- und Übertragungsschmerzen auszulösen und somit die Triggerpunktdiagnostik zu vereinfachen. Die empirisch gefundene therapeutische Wirksamkeit von Stoßwellen am Muskel ist hypothetisch in Analogie zu überprüften Gewebereaktionen auf Stoßwellen am Nichtmuskelgewebe zu erklären. Insgesamt stellt die Stoßwellentherapie am Muskel eine Bestätigung und Erweiterung der bestehenden Triggerpunkttherapie dar. Sie scheint geeignet, funktionelle muskuläre Störungen und Schmerzsyndrome des Bewegungsapparats zu behandeln.