Erschienen in:
06.07.2016 | Hüftdysplasie | Leitthema
Die 3‑fache Beckenosteotomie nach Tönnis u. Kalchschmidt
verfasst von:
Dr. A. R. Zahedi, C. Lüring, D. Janßen
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit mehr als 30 Jahren wird die 3‑fache Beckenosteotomie nach Tönnis und Kalchschmidt (3FBO) am Klinikum Dortmund praktiziert. In mehr als 5000 Anwendungen konnte das Verfahren die Möglichkeiten der Dysplasiebehandlung auch bei sehr schweren Pathologien unter Beweis stellen. Auch die Kombination mit anderen Verfahren ist problemlos möglich. Die ausgereifte Technik macht die Anwendung auch bei offenen Wachstumsfugen möglich. Somit hat die 3FBO ihren Stellenwert in der Behandlung des M. Perthes erfahren.
Verfahren
Bei der Indikationsstellung genügen in vielen Fällen konventionelle Röntgenbilder. In besonderen Fällen können das MRT bzw. Arthro-MRT sowie die CT-Bildgebung ergänzt werden. Das EOS® gewinnt einen zunehmenden Stellenwert, da hieraus eine Vielzahl von Erkenntnissen für die OP-Planung und Durchführung gewonnen werden. Das Prinzip der OP ist, über drei definierte gut visualisierte Osteotomien eine freie Schwenkbarkeit der Pfanne zu erreichen, um diese in die gewünschte Position zu bringen. Mit der heutigen Technik der Osteosynthese kann eine höhere Stabilität erreicht werden.
Therapie
Die erfolgreiche Behandlung erfordert nicht nur eine gute Expertise in der anspruchsvollen Operationstechnik. Für den Erfolg ist die Leistung des gesamten Behandlungsteams einschließlich Pflege, Physiotherapie und Anästhesie inklusive einem guten perioperativen Schmerzmanagement erforderlich. Dem Operateur sollte bei seinem Handeln stets bewusst sein, dass er sich in einem hoch elektiven Bereich bewegt und ein ungünstiges Ergebnis oder gar Komplikationen das ganze Leben der oft sehr jungen Patienten schwerwiegend dauerhaft beeinträchtigen können.