Erschienen in:
01.11.2010 | Leitthema
Pathologien des Sternoklavikulargelenks und deren Therapiemöglichkeiten
verfasst von:
Prof. Dr. E. Wiedemann, P. Biberthaler
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 4/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei der Erstluxation des Sternoklavikular- (SC-)Gelenks wird ein geschlossener Repositionsversuch unternommen. Nach der technisch einfachen Reposition einer vorderen Luxation kommt es häufig zur Reluxation, die zunächst konservativ behandelt wird. Bei der hinteren Luxation ist die geschlossene Reposition schwierig. Scheitert sie, muss das Gelenk offen rekonstruiert werden. Dies ist wegen der Nähe des Mediastinums gefährlich! Sind jüngere Patienten betroffen, handelt es sich bei allen Luxationsformen häufig um Epiphysenfrakturen. Bei symptomatischen chronischen Luxationen wird das SC-Gelenk offen reponiert und mit einem Sehnentransplantat stabilisiert. Atraumatische Instabilitätsformen jüngerer Patienten werden keinesfalls operiert.
Liegt eine primäre Arthrose des SC-Gelenks vor, kann das mediale Ende der Klavikula reseziert werden; bei posttraumatischen Arthrosen muss zusätzlich eine Stabilisierung an die erste Rippe erfolgen.
Die Arthritiden des SC-Gelenks resultieren aus einer Fülle chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Sie werden wie die postmenopausale Arthritis konservativ behandelt. Das Empyem ist gefährlich, weil es zu einer vorderen Mediastinitis führen kann, und muss frühzeitig entlastet werden.