Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Intraoperative biologische Augmentation an Ligamenten
verfasst von:
Dr. K. Fehske, A. Steinert, H.-J. Eichhorn
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Als Schlüssel zur optimalen operativen Versorgung von ligamentären Verletzungen zählt mittlerweile neben der Berücksichtigung der exakten Anatomie auch die der Biologie. Nach frischen Bandverletzungen kommt es bei extraartikulären Ligamenten (z. B. mediales Kollateralband) zur Ausbildung eines Rupturhämatoms mit Einsprossen von Thrombozyten, Wachstumsfaktoren und Ligamentvorläuferzellen. Diese können einen regelrechten Heilungsverlauf nach sich ziehen, wenn sie adäquat koordiniert werden. Bei der intraartikulären Bandverletzung (z. B. vordere Kreuzbandruptur) bildet sich dagegen nur ein temporäres, jedoch an der Rupturstelle instabiles und damit nicht stationäres Rupturhämatom, was meist eine insuffiziente Heilung nach sich zieht.
Methoden
Bei der Augmentation von Ligamenten handelt es sich um ein biologisches Operationsverfahren, bei dem möglichst viel intaktes natives Gewebe belassen wird, um das autogene Heilungspotenzial voll auszuschöpfen. Liegt lediglich eine Partialruptur (z. B. eines Bündels des vorderen Kreuzbandes) vor, ist man dazu übergegangen, dieses bei Instabilität isoliert zu ersetzen. Zur Verbesserung des Heilungsprozesses kommen zunehmend verschiedene biologische Techniken zum Einsatz. Allen Techniken gemeinsam ist eine Anfrischung der originären Struktur. Sehnentransplantate können in ausgewählten Fällen zur strukturellen Augmentation primärer Ligamentstabilisierungen beitragen. Es wird zukünftig im Bereich des Möglichen sein, dass die Heilung durch Zugabe von Blutpräparaten oder zellbasierte Therapien, wie z. B. thrombozytenreiche Konzentrate oder Stammzellen, unterstützt werden könnte. Die intraoperativen biologischen Augmentationstechniken werden exemplarisch am VKB und am medialen Seitenband dargestellt.