Erschienen in:
18.02.2020 | Leitthema
Stammzelltherapie
Was unterscheidet expandierte Zellen, Fettgewebsaufbereitungen und Knochenmarkaspirate?
verfasst von:
Solvig Diederichs, Wiltrud Richter
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Sogenannte Stammzelltherapien werden seit Jahrzehnten als mögliche regenerative Maßnahmen bei Schäden des Gelenkknorpels in präklinischen und klinischen Studien untersucht. Seit in den 1960er-Jahren mesenchymale Stamm- bzw. Stromazellen im Knochenmark erstmalig beschrieben wurden, hat sich unser Verständnis dieser und ähnlicher Zellen in anderen Geweben, wie beispielsweise Fettgewebe, stark verändert. Neben unpräzisen Definitionen hat der zunehmende Einsatz nichtexpandierter, frischer Gewebeaufbereitungen, wie konzentrierte Knochenmarkaspirate („bone marrow aspirate concentrate“, BMAC) oder die stromale vaskuläre Fettgewebsfraktion (SVF), die Grenzen des Begriffs Stammzelltherapie verschwimmen lassen. Zusätzlich hat sich unsere Vorstellung, wie Stammzelltherapien wirken, von der ursprünglich beabsichtigten Gewebeersatztherapie hin zur trophischen Stimulation der endogenen Reparatur- und Regenerationsmechanismen gewandelt. In diesem Artikel werden grundlegende Begrifflichkeiten vor dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand erklärt und der historische Wandel der Zellquellen für die klinische Knorpelregeneration kurz beleuchtet.