Erschienen in:
01.02.2006 | Originalien
Regressive Veränderungen nach kurzzeitiger neoadjuvanter antiandrogener Therapie beim Prostatakarzinom
Wann ist das Grading nach Gleason noch sinnvoll?
verfasst von:
PD Dr. R. Grobholz, A. Riester, C. G. Sauer, M. Siegsmund
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Trotz einer fehlenden Verbesserung des Langzeitüberlebens werden einige Patienten mit Prostatakarzinomen vor einer radikalen Prostatektomie kurzzeitig antihormonell vorbehandelt. Wir haben erstmals den Einfluss einer kurzzeitigen neoadjuvanten Hormontherapie auf das Gleason-Grading untersucht.
Die häufigsten Veränderungen bei 82 kurzzeitig vorbehandelten Tumoren wurden anhand eines Scores ermittelt und quantifiziert. Die Ergebnisse wurden mit Kontrolltumoren ohne Vorbehandlung und den präoperativen Nadelbiopsaten verglichen.
In den ersten 4 Wochen fand sich die stärkste Zunahme der Regression, danach stellte sich ein kurvenförmiger Verlauf ein. In den ersten 2 Wochen hingegen waren die Veränderungen gegenüber dem Kontrollgewebe nicht unterschiedlich. Im Vergleich mit den Nadelbiopsien zeigte sich, dass bei den therapierten Tumoren nach der 2. Woche eine häufigere Übergraduierung im Gegensatz zu den Kontrolltumoren zu finden war.
Nach der 2. Behandlungswoche einer neoadjuvanten antihormonellen Therapie sind die regressiven Veränderungen bereits derart ausgeprägt, dass ein Grading nach Gleason nicht mehr empfohlen werden kann.