Erschienen in:
01.11.2009 | Schwerpunkt
Diagnostik und Therapie von Speicheldrüsenerkrankungen
Relevantes für den Pathologen aus Sicht der Klinik
verfasst von:
C. Wittekindt, H.P. Burmeister, Prof. Dr. O. Guntinas-Lichius
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
In der Diagnostik und Therapie von Speicheldrüsenerkrankungen wurden in den vergangenen Jahren wesentliche Fortschritte gemacht. Einen bedeutenden Einfluss hat dabei die diagnostische und interventionelle Speichelgangendoskopie gewonnen, die bei jeder Form einer obstruktiven Sialadenitis eingesetzt wird. Die Zahl der offenen Operationen aufgrund eines Speichelsteinleidens wird in Zukunft deutlich zugunsten der endoskopischen Entfernung abnehmen. Aufgrund aktueller Entwicklungen zum notwendigen Ausmaß einer Resektion wird der Pathologe vermehrt gutartige Speicheldrüsentumoren zur Untersuchung bekommen, die nur eine geringe Manschette gesunden Speicheldrüsengewebes um sich tragen werden. Das Verfahren der Wahl zur Bildgebung bei Erkrankungen der großen Speicheldrüsen ist in Deutschland nach wie vor die Ultraschalluntersuchung. Diese erreicht in Kombination mit der Feinnadelpunktion in der präoperativen Untersuchung eine hohe Sensitivität und Spezifität. Die „Diffusion-weighted-imaging“-Magnetresonanztomographie (DWI-MRT) ist eine neue Technik der MRT-Bildgebung, die beispielsweise erstmals für das pleomorphe Adenom eine relativ sichere Unterscheidung von malignen Tumoren ermöglicht. Botulinumtoxin wird bei Speicheldrüsenerkrankungen zunehmend häufig angewendet, dabei scheint die intraglanduläre Injektion von Botulinumtoxin zu einer Atrophie des Drüsenparenchyms zu führen. Bei Morbus Sjögren werden aktuell neue Therapiemöglichkeiten durch die Verfügbarkeit von „biologicals“ erschlossen.