Erschienen in:
01.07.2011 | Schwerpunkt
Neuroendokrine Neoplasien der Appendix und des Kolorektums
verfasst von:
Prof. Dr. G. Klöppel, H. Scherübl
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Die adäquate Diagnose und Therapie der neuroendokrinen Neoplasien der Appendix und des Kolorektums setzen eine genaue Kenntnis ihrer Klassifikation nach WHO und TNM voraus. Die neue WHO-Klassifizierung unterscheidet gut differenzierte neuroendokrine Neoplasien, die neuroendokrinen Tumoren (NET-G1 oder -G2), von den schlecht differenzierten neuroendokrinen Neoplasien, den neuroendokrinen Karzinomen (NEC-G3). Während in der Appendix und dem Rektum die neuroendokrinen Tumoren vorherrschen, finden sich im Kolon vornehmlich neuroendokrine Karzinome. Grad-1-NET von Appendix oder Rektum, die 1 cm oder kleiner sind, haben, sofern sie weder die Tunica muscularis propria noch die Gefäße invadieren, eine gute Prognose und können durch Appendektomie, bzw. endoskopische Resektion behandelt werden. Neuroendokrine Tumoren der Appendix und des Rektums, Grad 2, über 1 cm Größe und mit weiteren Risikofaktoren, haben ein gesteigertes Metastasierungsrisiko und müssen aggressiver angegangen werden. Die neuroendokrinen Karzinome des Kolons sind i.d.R. über die Operation hinaus chemotherapeutisch zu behandeln. Unter Berücksichtigung dieser diagnostischen und therapeutischen Kriterien haben heutzutage die meisten Patienten mit neuroendokrinen Neoplasien der Appendix und des Rektums eine gute Prognose.