Erschienen in:
01.12.2004 | Originalien
Untersuchung zur Reliabilität und Validität der dreidimensionalen Funktionsanalyse des Kiefergelenks
verfasst von:
N. Jüngling, U. C. Smolenski, D. Loth
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Störungen der Beweglichkeit des Kiefergelenks stehen oft in Zusammenhang mit Schmerzen und Einschränkung der Lebensqualität [
18]. Bislang war der „golden standard“ zur Erfassung und Verifizierung der Funktionsdefizite die klinische Untersuchung. Unterstützend konnte auf eine geringe Anzahl apparativer Untersuchungsmethoden zurückgegriffen werden. Es wurde aber noch kein einheitlicher Standard zur apparativen Untersuchung etabliert, außerdem gibt es ein großes Defizit in Bezug auf evaluierte Funktionsanalysen. Das Ziel der Studie ist es, die Validität und Reliabilität der dreidimensionalen Funktionsanalyse des Kiefergelenks mittels Zebris-WinJaw-System bei gesunden Probanden zu untersuchen.
Material und Methoden
30 gesunde Probanden (15 weiblich und 15 männlich) im Alter zwischen 18 und 45 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen. Es erfolgten die klinische Untersuchung mittels Messschieber und unmittelbar danach 3 Untersuchungszyklen mit dem Zebris-System. Der gesamte Ablauf wurde nach 7 Tagen wiederholt. Die statistische Bearbeitung erfolgte mit dem Student-t-Test für verbundene bzw. unverbundene Stichproben, der Produkt-Moment-Korrelation nach Pearson und dem Intraclass-Korrelations-Koeffizienten- (ICC-)Manova.
Ergebnisse
Die Intrasession- und Intersessionreliabilität für das System sind sehr gut (größer als 0,8) für alle Bewegungsrichtungen. Außerdem wurde eine hohe Korrelation zwischen der manuellen Untersuchung und der Zebris-Analyse gefunden. Ausgenommen davon sind allerdings die Werte der Mundöffnung, die nur sehr schlecht miteinander korrelieren.
Schlussfolgerung
Die dreidimensionale Funktionsanalyse mittels Zebris-WinJaw-System ist ein hoch reliables und valides Instrument, um Funktionsstörungen des Kiefergelenks zu evaluieren. Lediglich bei der Erfassung der Öffnungsparameter sind Überarbeitungen nötig.