Neuroanatomie – Teil 1

Die Anwendung der manuellen Medizin als eines Teils der ärztlichen Heilkunst bezieht sich auf den aktuellen Stand von Anatomie, Neurophysiologie und Biomechanik. In diesem Sinne werden in mehreren Artikeln in Aufarbeitung der Vorträge und Beratungen der jüngsten Bodenseekonferenz zwischen Grundlagenforschern und Manualmedizinern die aktuellen Kenntnisse der Neuroanatomie zusammengeführt. In diesem ersten Artikel geht es um die neuroanatomischen Strukturen des peripheren Nervensystems. Die meist tierexperimentellen Erkenntnisse zur Versorgung der Haut und der tiefsomatischen Strukturen (Muskeln, Gelenke) werden referiert und mit eigenen Hypothesen zur Übertragung (sog. Translation) auf unseren klinischen Alltag am Menschen verbunden. In diesem Sinne werden neben den Fasertypen die verschiedenen Proprio- und Nozizeptoren behandelt. Ein weiteres Thema sind die aktuellen Erkenntnisse über das autonome Nervensystem mit seinen Auswirkungen auf die Entwicklung chronischer Schmerzen. Abschließend erfolgt die Darstellung der Innervation der Dura spinalis und der Facettengelenke sowie der segmentalen Verflechtungen mit dem Grenzstrang einschließlich Überlegungen zu den Auswirkungen.