Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Langzeitfolgen der Sepsis
verfasst von:
PD Dr. J. Graf, U. Janssens, E. Roeb
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 8/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Auch wenn der dichotome Endpunkt – Leben oder Tod – nach Sepsis und Intensivtherapie naturgemäß ein relevanter und objektiver Ergebnisindikator ist, werden zusehends mehr patientenorientierte, subjektive Faktoren als Indikatoren für das Langzeitergebnis nach der Hospitalisation berücksichtigt. Neben dem Langzeitüberleben stellt hier die erreichte oder erreichbare Lebensqualität der Patienten einen möglichen Parameter dar. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität ehemaliger Intensivpatienten wird erst seit wenigen Jahren strukturiert erfasst. Zunehmend werden spezifische Instrumente zur Evaluation der gesundheitsbezogenen Lebensqualität eingesetzt. Obwohl in den letzten Jahren die Anzahl der Publikationen in diesem Bereich zugenommen hat, sind einige Aspekte der Intensivmedizin noch unzureichend abgebildet. Auswirkungen akuter, lebensbedrohlicher Erkrankungen bzw. die Folgen der Intensivtherapie für die psychische Gesundheit von Patienten sind z. B. kaum untersucht. Allerdings wissen wir sehr genau, dass Ängste, Depressionen oder andere psychische Beeinträchtigungen nach einer Intensivtherapie regelhaft beobachtet werden und mit erheblichen Konsequenzen für das physische und psychische Wohlbefinden der betroffenen Patienten im Langzeitverlauf assoziiert sind.